Muskuläre Dysbalancen im Radsport
Radsport ist trainingsintensiv. Darum sind eingeschliffene muskuläre Links-Rechts-Dysbalancen schwierig korrigierbar. Bei mir war es jedenfalls so. Ich konnte zwar den Querschnitt der schwächeren Muskelgruppen (bei mir die rechte Seite) mit Krafttraining aufbauen, aber sobald ich 2 Wochen Radtraining mit härteren Einheiten gemacht hatte, waren die Li-Re-Differenzen in der Kraft und im Muskel-Querschnitt wieder da (trotz 2 mal KT / Woche).
langjährige Tretmuster sind stark verankert
Durch langjährige Fehlbelastung sind die destruktiven Tretmuster tief im neuronalen Netzwerk verankert. Der Trainingsreiz auf der stärker beanspruchten linken Seite ist viel besser und damit diese Seite innert kurzer Zeit wieder kräftiger, als die frisch aufgebaute rechte Seite. Ein Teufelskreis, der bei mir dazu führte, dass ich bei harten Trainings/Wettkämpfen so ’schräg‘ belastete, dass mein rechtes Bein komplett versagte, das linke aber noch frisch war…
Winter 2015/2016
Ich hatte 2 Jahre versucht, meine Dysbalancen in den Griff zu bekommen. Leider gelang mir das nicht. Aber ich stellte fest, dass das Problem im Winter (weniger Radtraining mehr Crosstraining) nicht so akut war. Offensichtlich hatte das Laufen trotz easy Tempo und kleinem Umfang eine ausgleichende Wirkung. Der Sprung zum Duathlon lag auf der Hand: im Winter 2015/2016 begann ich mit regelmässigem Lauftraining.
erste Lauftrainings, erste Fehler..
Schnell merkte ich, dass es ein grosser Unterschied ist, ob man im Winter 1-2 x / Woche lockere 40 Minuten joggt, oder das Laufen wirklich forciert. Bald musste ich die erste 3-wöchige Laufpause einlegen, denn meine Wadenmuskulatur hatte sich verhärtet. Das war aber nicht schlimm, denn Radfahren war kein Problem. Das lief sogar erstaunlich gut: wenig Radkilometer und trotzdem Druck auf dem Pedal.
Ziel 2016
Mein Ziel für 2016 war klar: ich wollte den Powerman Zofingen Long Distance machen. Ich hatte zwar noch nie ein Zeitfahrvelo gehabt und Laufen kannte ich nur als lockeres Crosstraining, aber dieser Event faszinierte mich wegen der Länge und der Härte (nicht wenige sagen, der PM Zofingen sei härter als der Ironman Hawaii). Ausserdem hatte ich als Kind bei den Tigers schon einmal beim PM Zofingen mitgemacht 😉
Weg zum Ziel
An das neue Zeitfahrvelo ich gewöhnte ich mich schnell. Dank Lauftraining, weniger Radtraining und tiefen Kniebeugen wurde meine Muskulatur ausgeglichener und damit stärker. Jedenfalls was die Leistung auf dem Velo betraf. Trotz weniger Radtraining und neuem Zeitfahrvelo (ca. 1.5kg schwerer als mein Rennvelo ;-)) wurde ich am Berg deutlich schneller. Ein Zeichen dafür, dass das Laufen meiner Muskulatur definitiv zu mehr Li-Re-Ausgeglichenheit verhalf.
Lauf-Erfahrungen als Radsportler:
Läufer laufen wahnsinnig schnell
Waden = Problemzone
harte Lauftrainings = lange Waden-Erholungszeit
Laufdynamik / Laufgeschwindigkeit braucht Zeit
hillup läuft besser als geradeaus
die Beine werden dünner 😉
Ernährung beim Laufen
Energy Gels, Activate Shots und Isotonic Energy Plus haben sich bewährt. Auch bei längeren Einheiten hatte ich nie Magen- / Verdauungsprobleme.
schnelle Lauftrainings..
Ich wollte möglichst bald auf der 400m-Bahn einen 3:30er Schnitt auf 10 Kilometer laufen können. Das stellte sich aber als nicht ganz einfach heraus. Denn Wadenprobleme zwangen mich mehrmals zu längeren Laufpausen.
Es dauerte eine Weile, bis ich merkte, dass ich Tempoläufe auf Teer/Tartanbahn vorläufig weglassen musste. Meine Waden und die Achillessehnen war einfach noch zu wenig belastbar.
Ende Juni musste ich wieder eine längere Laufpause einlegen. Danach hatte ich meine Lektion gelernt: ich liess die schnellen Trainings weg und lief nur noch auf Waldwegen. So blieben auch die Wadenprobleme weg und ich hatte noch 6 Wochen, um an meiner Laufform zu arbeiten.